Unverhofft………..
Ich sah dich täglich, du wohntest gegenüber von uns…..
Oft standest du auf dem Balkon wenn ich nach Hause kam und winktest mir zu.
Du warst immer für mich da. Hast dich viel um uns gekümmert.
Du bist täglich mit unserem Hund rausgegangen, hattest deine festen Zeiten. Nena hat sich an deine Zeiten orientiert. Auch die Nachbarn kannten diese, du warst immer zur selben Zeit mit Nena unterwegs. Hast sogar deine Termine nach dem Hund gelegt.
Du hast dich immer um die Familie gekümmert und gesorgt.
Du warst selbst nie ernsthaft krank.
Bis zu einem gewissen Zeitpunkt.
Du hast kaum noch was getrunken und gegessen, nahmst immer mehr ab.
Warst regelmäßig beim Arzt. Was dieser dir immer gesagt hat, das habe ich nie erfahren….
Nach einiger Zeit hab ich dich zum Arzt geschickt, damit du dir eine Einweisung fürs Krankenhaus holst. Denn du bautest körperlich immer weiter ab und es ging dir immer schlechter
Du wolltest es nicht.
Wahrscheinlich hast du es schon geahnt.
Ich habe dich ins Krankenhaus begleitet.
War jeden Tag bei dir.
Die Ärzte haben dich auf den Kopf gestellt und alles untersucht.
Es hieß dann, du müsstest nach 10 tage in ein anderes Krankenhaus verlegt werden, weil die Ärzte dort für dich nix mehr tun konnten.
Was sie bis zu dem Zeitpunkt festgestellt haben, das haben wir von den Stationsärzten nicht erfahren.
Im anderen Krankenhaus haben sie erneute Untersuchungen gemacht.
Dort konnte man uns endlich auch sagen was du hast.
Es war Krebs.
Du wurdest operiert, die Ärzte hätten dich noch Stundenlang weiter operieren können, aber es hätte auch nichts mehr gebracht. Der Krebs hatte sich schon zu weit in deinem Körper verteilt.
Dann warst du auf der Intensivstation, 5 tage lang.
Zurück auf Station hat dein Körper immer weiter abgebaut, du bist im Zimmer gefallen, solltest anschließend nicht mehr alleine aufstehen.
Du warst immer eine starke Frau die viel unterwegs war und viel gelaufen ist. Ab dem Moment konntest du es nicht mehr.
Es viel dir schwer…….
Wir sind mit dir in den Park, im Rollstuhl, damit du auch was anderes siehst als nur das Zimmer und die Station.
Irgendwann warst aber auch du zu schwach um aus dem Bett zu kommen.
Dann war der Tag, wo du nur noch schläfrig im Bett lagst, kaum noch reagiertest….
Wir waren immer bei dir, das hast du mit Sicherheit auch gemerkt.
Es war an einem Freitag, da war ich auch wieder bei dir, du lagst im bett und hast geschlafen. Ich war nur kurz da, bin dann zu meinen Eltern gefahren.
Ich war ca. 2 stunden dort, dann kam ein Anruf vom Krankenhaus.
Es solle bitte einer komme, dir ging es immer schlechter
Ich hab mich auf dem weg gemacht und bin zu dir geeilt.
Du lagst völlig apathisch im Bett und reagiertest nicht mehr.
Die Ärztin war bei dir, damit du nicht alleine sein musstest in diesem Moment.
Kurz darauf bekamst du was gegen deine schmerzen, damit du nicht leiden musstest.
Meine Mutter, deine Tochter kam auch kurze zeit später.
Zusammen saßen wir die ganze zeit an deinem Bett, haben dir die hand gehalten, die gestreichelt, dich frisch gemacht und mit dir geredet.
Du sagtest zwar nix mehr, aber hast uns verstanden, das weiß ich.
Wir blieben die ganze Nacht bei dir, waren abweschelnd neben dir.
Du hast die Augen nicht mehr aufgemacht.
Auch am nächsten Tag waren wir bei dir, haben dich nie alleine gelassen.
Abends bin ich nach hause gefahren, deine Tochter blieb bei dir. Gegen 22 Uhr klingelte gleichzeitig das Telefon und Handy…….. da wusste ich bescheid………
Ich fuhr sofort zu dir, du warst bereits verstorben, lagst so friedlich da……….
Du warst erlöst…………
Es war genau einen Monat her, wo du ins Krankenhaus kamst.
Ein Monat wo sich dein und unser Leben komplett verändert hat….
Wir haben jedoch einen wertvollen wichtigen Menschen in unserem Leben verloren……..
Du warst zwar Körperlich klein, aber im Herzen warst du immer Riesen groß. Warst eine starke Frau, die viele spuren in unserem Leben hinterlassen hast.
Wir werden immer an dich denken und nie vergessen.
In unserem Herzen wirst du immer weiter Leben…………